Duerre, Trockenheit
Fakten, Zahlen,  Politik

Was macht eigentlich die Politik in Sachen Treibhauseffekt?

Fragen wir doch mal nach. Die Geschichte des Klimawandels. Es begann bereits vor 200 Jahren. Im Jahr 1824 beschrieb Joseph Fourier schon den Treibhauseffekt. Um 1850 stellte Eunice Foote den Zusammenhang zwischen Co2 und erhöhten Temperaturen fest. Dies wurde 1896 von dem schwedischen Chemiker Svante Arrhenius bestätigt.
1930 erforschte Guy Steward Callendar die Zunahme von CO2 in der Atmosphäre. Er ermittelte eine jährlich Temperatursteigerung von 0,005 Grad Celsius. Er verbuchte dies allerdings noch als positiven Effekt. Erstmals warnte 1941 der deutsche Meteorologe Hermann Flohn vor einer fortschreitenden Temperaturerhöhung und einer möglichen weltweiten Klimaveränderung.
1957 mahnten die Wissenschaftler Revelle und Suess:

„Die Menschheit führt derzeit ein groß angelegtes geophysikalisches Experiment durch.“

Treibhauseffekt
Joseph Fourier (Quelle: Wikipedia)
Ab 1960 entwickelte man mit Computerprogrammen erste Klimamodelle. 10 Jahre später erfolgte eine erneute Warnung durch Hermann Flohn, vor einem Klimawandel mit irreversiblen Folgen. 1979 fand dann der erste Klimagipfel statt.

„Das Thema ist so entscheidend wichtig für die Zukunft, dass wir auf jeden Fall alle Meteorologen damit vertraut machen sollten und die Forschung in die Richtung treiben, dass wir die Ursachen und die Möglichkeiten einer solchen Klima-Entwicklung näher untersuchen.“

Hermann Flohn in einem Interview mit dem SWR

Im Jahr 1980 wurde das Welt-Klima-Forschungsprogramm gegründet. Fünf Jahre später warnte die Deutsche Physikalische Gesellschaft eindringlich:

„Um die drohende Klimakatastrophe zu vermeiden, muss bereits jetzt wirkungsvoll damit begonnen werden, die weitere Emission der genannten Spurengase drastisch einzuschränken. Wenn diese Einschränkungen aufgeschoben werden, bis in vermutlich 1 bis 2 Jahrzehnten deutliche Klimaveränderungen sichtbar werden, wird es aller Voraussicht nach bereits zu spät sein.“

DPG, 1985

Klimawandel

Man glaubt es kaum, aber ein Jahr später nahm dann endlich auch die Presse das Thema wahr. Der SPIEGEL opferte sogar eine Titelseite für die Story. Kurz danach erwachten auch die ersten Politiker, kurzfristig, man zog es dann doch lieber vor sich von der Öl- und Gasindustrie einlullen zu lassen.
Es vergingen noch mal 21 Jahre, in denen die Klimarahmenkonvention entstand und das Kyoto-Protokoll (1997) unterschrieben wurde. Im Jahr 2007, im vierten Sachstandbericht des IPCC galt dann der Klimawandel als unwiderlegbar:

„Die Haupt-Schlussfolgerung ist, dass die Erwärmung des Klimas jetzt eindeutig ist und das wird offensichtlich durch Beobachtungen der Luft- und Ozean-Temperaturen, Schnee-, Eis-Schmelze und Anstieg des Meeresspiegels.“

Susan Solomon, Leiterin der Arbeitsgruppe ‚Physikalische Grundlagen‘ für den Klimabericht 2007

Spätestens jetzt hätten verantwortungsvolle Politiker den radikalen Umstieg auf erneuerbare Energien einleiten müssen. Stattdessen zog man es vor weiter Billig-Gas aus Russland zu importieren und den Ausbau der Erneuerbaren zu bremsen wo es nur geht. Dahinter standen CDU/CSU und SPD, unter der Führung von Angela Merkel.

Und deshalb stehen wir jetzt ziemlich dicht am Abgrund und das 1,5 Grad-Ziel ist gerissen. Wir verbrennen immer noch fossile Brennstoffe und inzwischen werden Klimamaßnahmen sogar von eigenen Koalitionspartnern blockiert.

Fazit. Nach 200 Jahren nichts dazu gelernt.

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