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Grundwasser in Gefahr: Globale Studie zeigt alarmierenden Rückgang.

Grundwasser ist die größte Süßwasserressource der Erde und eine lebenswichtige Quelle für Trinkwasser, Landwirtschaft und Industrie. Eine neue Studie in der Fachzeitschrift ‚Nature‘ zeigt jedoch einen alarmierenden weltweiten Rückgang der Grundwasserspiegel, der sich im 21. Jahrhundert sogar beschleunigt hat.

Die Studie basiert auf Daten von Millionen von Messungen aus 170.000 Brunnen in über 40 Ländern. Diese Messungen decken 1693 Grundwasserleiter ab, die für 75 Prozent der globalen Grundwasserentnahme verantwortlich sind. Die Ergebnisse zeigen, dass 71 Prozent der Grundwasserleiter im Zeitraum von 1980 bis 2020 Wasser verloren haben. In 30 Prozent der Fälle hat sich der Rückgang im 21. Jahrhundert verstärkt.

Die übermäßige Nutzung des Grundwassers durch den Menschen ist die Hauptursache für den Grundwasserschwund. In trockenen und halbtrockenen Gebieten, in denen die Landwirtschaft stark vom Grundwasser abhängt, übersteigt die Nutzung die natürliche Erneuerungsrate. Die Vorräte in Teilen Chinas und Südasiens sind besonders bedroht, da Asien der Kontinent mit der intensivsten Grundwassernutzung ist. In Europa gibt es Probleme mit der Verschmutzung des Grundwassers durch die Landwirtschaft, insbesondere durch Nitrat.

Die Verschmutzung beeinträchtigt die Trinkwasserversorgung sowie die Ökosysteme und das Klima. Wenn der Grundwasserstand sinkt, kann es zu einem Druckausgleich zwischen dem Grundwasser und den Oberflächengewässern kommen. Das führt dazu, dass das Wasser aus Bächen und Flüssen in den Untergrund versickert. Dabei können Schadstoffe aus dem Abwasser ins Grundwasser gelangen und die Wasserqualität verschlechtern. Außerdem können Feuchtgebiete austrocknen. Diese bieten wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere und speichern Kohlenstoff.

Um das Grundwasser zu schützen und zu regenerieren, sind Maßnahmen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene erforderlich. Es ist wichtig, dass alle Beteiligten zusammenarbeiten, um diese Ziele zu erreichen. Die Studie empfiehlt, die Grundwasserüberwachung und -verwaltung zu verbessern, die Grundwasserentnahme zu reduzieren und anzupassen, die Grundwasserneubildung zu fördern und die Grundwasserverschmutzung zu vermeiden oder zu beseitigen. Es gibt positive Beispiele, in denen solche Maßnahmen zur Erholung der Grundwasserleiter geführt haben. Zum Beispiel in Teilen Australiens, Spaniens oder den USA.

Grundwasser ist eine unsichtbare, aber unverzichtbare Ressource, die unsere Aufmerksamkeit und unser Engagement verdient. Die Studie zeigt, dass es höchste Zeit ist, das Grundwasser sichtbar zu machen und nachhaltig zu nutzen.

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