illegale fischerei
Fakten, Zahlen,  was können WIR tun

Tödliche Fangmethoden: Illegale Fischerei zerstört marine Ökosysteme

Illegale Fischerei und ihre weltweiten Folgen. Die Schattenseiten der globalen Fischereiindustrie.

Trotz internationaler Bemühungen und strengerer Gesetze bleibt die illegale Fischerei ein hartnäckiges Problem in den Weltmeeren. Fast jeder fünfte Fisch, der auf unseren Tellern landet, stammt aus illegaler, unregulierter oder nicht gemeldeter Fischerei (IUU-Fischerei).
Illegale, unregulierte und nicht gemeldete Fischerei (IUU-Fischerei) ist ein lukratives Geschäft, das Schätzungen zufolge jährlich zwischen zehn und 23 Milliarden US-Dollar einbringt. Weltweit werden jährlich 90 Millionen Tonnen Fisch gefangen, wovon schätzungsweise 20 Prozent illegal Ursprungs sind. Das bedeutet, dass jeder fünfte Fisch illegal gefangen wird.
Diese Zahlen verdeutlichen das immense Ausmaß eines illegalen Marktes, der nicht nur die Meeresökologie bedroht, sondern auch die Lebensgrundlage von Millionen Menschen, die von der Fischerei abhängig sind. Die Gründe für die anhaltende Verbreitung der IUU-Fischerei sind vielfältig.

  • Mangelnde Überwachung und Durchsetzung sind ein Hauptproblem in vielen Teilen der Welt, da es an Ressourcen und politischem Willen fehlt, um gegen IUU-Fischerei vorzugehen.
  • Korruption und schwache Rechtsstaatlichkeit begünstigen in einigen Ländern die illegale, ungemeldete und unregulierte Fischerei (IUU-Fischerei).
  • Die weltweit hohe Nachfrage nach Fischprodukten erhöht den Druck auf die Fischbestände und begünstigt somit die IUU-Fischerei.
  • Komplexe Lieferketten erschweren oft die Rückverfolgbarkeit von Fischereierzeugnissen, wodurch IUU-Fischer ihre illegalen Fänge in den legalen Markt einschleusen können.

Die Auswirkungen der IUU-Fischerei sind verheerend. Überfischung führt zum Zusammenbruch der Fischbestände und schädigt die marinen Ökosysteme. Legale Fischer und Gemeinden leiden unter unfairem Wettbewerb und sinkenden Fischpreisen. Die IUU-Fischerei untergräbt die Ernährungssicherheit und fördert Arbeitsbedingungen, die oft an moderne Sklaverei grenzen. Um dieser globalen Krise zu begegnen, sind koordinierte internationale Anstrengungen erforderlich. 

durch schleppnetze zerstörte seegraswiesen
Durch schleppnetze zerstörte Seegraswiesen.

Eine Kombination aus strenger Überwachung, besserer Durchsetzung der Fischereigesetze, Transparenz in den Lieferketten und einer stärkeren Sensibilisierung der Verbraucher für die Herkunft ihrer Fischprodukte ist notwendig.

Die IUU-Fischerei stellt nicht nur eine Bedrohung für die Meeresumwelt dar, sondern auch für die Grundprinzipien der Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Es ist an der Zeit, dass die internationale Gemeinschaft zusammenarbeitet, um gegen diese versteckte Epidemie vorzugehen, die unsere Ozeane und ihre Bewohner bedroht.

einheimischen Fischer im Golf von Gabès

Die Herausforderungen der einheimischen Fischer im Golf von Gabès

In den Küstengemeinden Kerkennah und Djerba, wo die Fischerei seit Generationen das Rückgrat der lokalen Wirtschaft bildet, stehen die einheimischen Fischer vor einer existenziellen Krise. Der traditionelle und nachhaltige Ansatz, der das ökologische Gleichgewicht und die Erneuerung der Fischbestände berücksichtigt, gerät zunehmend unter Druck. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

Überfischung durch industrielle Fangflotten
Große, industrielle Fangflotten fischen mit fortschrittlicher Technologie und in einem Maß, das die nachhaltigen Praktiken der lokalen Fischer in den Schatten stellt. Die industrielle Fischerei hat in vielen Regionen zu einer Überfischung geführt, die die nachhaltigen Praktiken der lokalen Fischer in den Schatten stellt. Dies führt zu einer Erschöpfung der Fischbestände, von denen die Gemeinschaften abhängig sind. Dies hat zur Erschöpfung der Fischbestände geführt, von denen die Gemeinschaften abhängig sind. Es ist wichtig, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die Überfischung zu stoppen und die Fischbestände wiederherzustellen.

Illegale Fischerei
Darüber hinaus gibt es auch illegale Fischereiaktivitäten, die die Situation noch verschlimmern. Trotz internationaler und nationaler Bemühungen bleibt die illegale Fischerei ein Problem, das die Anstrengungen der einheimischen Fischer untergräbt und die Meeresressourcen gefährdet.

Veränderungen im Ökosystem, verursacht durch den Klimawandel und Verschmutzung, beeinträchtigen die Lebensräume der Fische und somit die Fischgründe, auf die sich die lokalen Fischer verlassen.

Auch wirtschaftliche Schwierigkeiten tragen zur Problematik bei. Die einheimischen Fischer stehen vor wirtschaftlichen Herausforderungen, da sie mit den niedrigen Preisen, die durch die globale Konkurrenz diktiert werden, nicht mithalten können. Dies erschwert ihnen das Bestreiten ihres Lebensunterhalts. Um die einheimische Fischerei zu unterstützen und ihre Zukunft zu sichern, müssen die lokalen Fischereigemeinschaften gestärkt werden.

Durch die Förderung von Kooperativen und die Unterstützung beim Zugang zu Märkten können einheimische Fischer eine stärkere Verhandlungsposition erreichen. Die Kennzeichnung von nachhaltig gefangenem Fisch kann Verbrauchern helfen, bewusste Entscheidungen zu treffen und die einheimische Fischerei zu unterstützen.

Es ist wichtig, Bildung und Aufklärung zu fördern. Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedeutung der nachhaltigen Fischerei und die Herausforderungen, denen sich die einheimischen Fischer gegenübersehen, ist entscheidend. Politische Unterstützung ist erforderlich, um die einheimische Fischerei durch geeignete Gesetze und Vorschriften zu schützen und zu fördern, um ein faires und nachhaltiges Fischereimanagement zu gewährleisten.

Die Fischer von Kerkennah und Djerba stehen stellvertretend für viele andere Gemeinschaften weltweit, die um das Überleben ihrer traditionellen Lebensweise kämpfen. Es ist wichtig, dass wir alle – Verbraucher, Politiker und die internationale Gemeinschaft – zusammenarbeiten, um die nachhaltige Fischerei zu unterstützen und die Lebensgrundlagen derer zu schützen, die vom Meer leben.

Bildquellen

  • piratenfischerei: pixabay.com
  • djerba: pixabay.com
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