Klimabericht der WMO. Ein unaufhaltsamer Marsch in Richtung Abgrund.
Die Weltorganisation für Meteorologie der Vereinten Nationen (WMO) hat ihren Klimabericht für das Jahr 2023 veröffentlicht. Der Bericht zeigt, dass das Jahr 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen war. Die globale Durchschnittstemperatur liegt 1,45 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau. Diese Zahlen sind ein Weckruf für die Menschheit, denn sie zeigen, dass der Klimawandel eine reale Bedrohung darstellt. Der Bericht betont, dass die Situation ernster ist als je zuvor und dringende Maßnahmen erforderlich sind, um katastrophale Folgen zu verhindern.
Ein zentraler Befund des Berichts ist, dass sich die globale Durchschnittstemperatur weiter erhöht hat und neue Rekorde in Bezug auf Hitze, Extremwetterereignisse und Meeresspiegelanstieg erreicht wurden. Die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen werden weiterhin als Haupttreiber dieses Phänomens identifiziert, wobei die Verbrennung fossiler Brennstoffe eine entscheidende Rolle spielt. Besorgniserregend ist, dass der Klimawandel bereits erhebliche Auswirkungen auf Ökosysteme und menschliche Gemeinschaften hat. Die Veränderungen sind spürbar und bedrohen das Wohlergehen von Millionen Menschen weltweit. Insbesondere ärmeren Ländern und marginalisierten Gemeinschaften droht eine unverhältnismäßig hohe Belastung durch die Folgen des Klimawandels, wie zunehmende Hitzewellen, extreme Niederschläge und intensivere Wirbelstürme.
Obwohl der Bericht Fortschritte bei der Reduzierung der Treibhausgasemissionen durch internationale Abkommen wie das Pariser Abkommen anerkennt, wird betont, dass diese Maßnahmen nicht ausreichen, um die Erderwärmung auf das angestrebte Ziel von 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Kritiker argumentieren schon länger, dass die vorgeschlagenen Lösungen nicht ehrgeizig genug sind und dass die politische Bereitschaft, entscheidende Maßnahmen zu ergreifen, weiterhin hinter den Anforderungen der Wissenschaft zurückbleibt. Insbesondere die fortgesetzte Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die zögerliche Umsetzung erneuerbarer Energien könnten als unzureichend angesehen werden, um den dringenden Anforderungen des Klimawandels gerecht zu werden.
Das zeigt auch die antarktische Meereisausdehnung, sie hat den geringsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen erreicht. Das verstärkt die Besorgnis über die Eisschmelze und den Anstieg des Meeresspiegels. Fast alle Ozeanregionen haben 2023 eine Hitzewelle erlebt, was die WMO zu „besonderer Sorge“ veranlasst hat.
UN-Generalsekretär António Guterres kommentierte, dass die Klimaerwärmung unseren Planeten an den Rand des Abgrunds bringt¹. Diese Aussage ist keine Übertreibung. Die Folgen des Klimawandels sind überall sichtbar und spürbar. Sie reichen von extremen Wetterereignissen bis hin zu langfristigen ökologischen Veränderungen.
Es ist unbestreitbar, dass der Klimawandel menschengemacht ist. Die Emissionen von Treibhausgasen haben die Wahrscheinlichkeit von Hitzewellen um das 150-fache erhöht⁴. Diese Tatsache unterstreicht die Dringlichkeit, mit der wir handeln müssen. Es reicht nicht aus, nur über Klimaziele zu sprechen. Es ist Zeit für konkrete Maßnahmen.
Die WMO fordert eine verstärkte Investition in die Anpassung an den Klimawandel. Dazu gehört auch die Stärkung von Frühwarnsystemen für verschiedene Gefahren⁴. Dies ist ein kritischer Schritt, um die Resilienz gegenüber den unvermeidlichen Auswirkungen des Klimawandels zu erhöhen.
Wir stehen an einem Scheideweg. Die Entscheidungen, die wir heute treffen, werden das Erbe sein, das wir zukünftigen Generationen hinterlassen. Es ist unsere Verantwortung, nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Welt, die wir unseren Kindern übergeben, zu handeln. Der WMO-Klimabericht 2023 ist ein weiterer Beweis dafür, dass wir keine Zeit zu verlieren haben. Die Uhr tickt. Jeder Moment, den wir untätig bleiben, bringt uns näher an den Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt.
Einige Schlüsseldaten aus dem aktuellen Klimabericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) für das Jahr 2023:
Globale Durchschnittstemperatur: Die globale Durchschnittstemperatur lag bei 1,45° C über dem vorindustriellen Niveau, mit einer Unsicherheitsmarge von ± 0,12° C.
Meereshitze und Versauerung: Fast ein Drittel der globalen Ozeane erlebte täglich eine marine Hitzewelle, was vitale Ökosysteme und Nahrungssysteme beeinträchtigte. Bis Ende des Jahres hatten über 90% der Ozeane irgendwann während des Jahres Hitzewellenbedingungen erfahren.
Gletscherschmelze: Die globale Referenzgletschergruppe verzeichnete den größten Eisschwund seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1950, angetrieben durch extreme Schmelze in West-Nordamerika und Europa.
Antarktisches Meereis: Die Ausdehnung des antarktischen Meereises war bei weitem die niedrigste, die jemals verzeichnet wurde, wobei die maximale Ausdehnung am Ende des Winters 1 Million km² unter dem vorherigen Rekordjahr lag.
Nahrungsmittelunsicherheit: Die Zahl der akut von Nahrungsmittelunsicherheit betroffenen Menschen hat sich weltweit mehr als verdoppelt, von 149 Millionen Menschen vor der COVID-19-Pandemie auf 333 Millionen Menschen im Jahr 2023 (in 78 überwachten Ländern durch das Welternährungsprogramm).
Diese Daten unterstreichen die Dringlichkeit, mit der wir auf den Klimawandel reagieren müssen.
Quelle:
WMO-Klimabericht 2023: Eisschmelze löst Besorgnis aus.
WMO-Klimabericht: 2023 mit Abstand wärmstes Jahr seit Messbeginn.
Neuer UN-Bericht: Unwetterkatastrophen eindeutig durch Klimawandel ….
WMO-Klimabericht 2023: Eisschmelze löst Besorgnis aus.
Neuer UN-Bericht: Unwetterkatastrophen eindeutig durch Klimawandel ….
Climate change indicators reached record levels in 2023: WMO
Bildquellen
- Klimawandel: pixabay.com